Carl Larsson – Inbegriff des Schweden-Idylls

Eine rote Hütte, halb verborgen hinter Gräsern und Bäumen, ein helles Wohnzimmer mit bunten Teppichen und liebevollen Details, eine Familie, die an einem großen Tisch unter einer Linde sitzt und gemeinsam im Freien frühstückt – die Aquarelle von Carl Larsson zeigen pure schwedische Idylle und ein glückliches Familienleben auf dem Land. Die Werke des Künstlers sind für viele gleichbedeutend mit ihrem Bild von Schweden. 

Carls Weg zum Familienvater und Künstler 

Carl Larsson wird 1853 in Stockholm geboren und wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Kunstlehrer ermutigt ihn, an der Königlichen Kunstakademie zu studieren. Um sein Studium finanzieren zu können, muss er nebenher arbeiten. 1877 zieht es ihn zum ersten Mal nach Paris. Bei einem weiteren Besuch vier Jahre später lernt er Karin Bergöö kennen. Auch sie ist Künstlerin und ist zur gleichen Zeit in der skandinavischen Künstlerkolonie in Grez-sur-Loing etwas außerhalb von Paris wie ihr zukünftiger Mann. Nach der Geburt ihrer ersten Tochter ziehen die beiden zurück nach Schweden, erst nach Stockholm und dann nach Göteborg, wo Carl als Kunstlehrer tätig ist. Karins Vater vermacht dem Künstlerpaar die kleine, unansehnliche Hütte „Lilla Hyttnäs“.

Das Haus wird zum gemeinsamen Kunstprojekt: Karin richtet das Heim liebevoll ein und Carl bildet es in seinen Kunstwerken ab. Ein Großteil der Textilien im Haus entwirft Karin Larsson selbst, ebenso wie viele Möbelstücke und Kleider für sich und die Kinder. Die Einrichtung von Lilla Hyttnäs wird für viele Generationen von Schweden zum Vorbild, weshalb Carl und Karin Larsson heute als Begründer des „typisch schwedischen“ Wohnstils gelten. Die drei wesentlichen Elemente des Stils umfassen Helligkeit, Farbigkeit und lebendig-fröhliche Funktionalität. 

Schwedenidyll und Familienglück 

Während Karin für die Einrichtung des Familienheims zuständig war, war Carl derjenige, der es in seinen Werken abbildete. Hauptmotiv seiner Aquarelle war seine eigene Familie, sein Leben in Lilla Hyttnäs mit Karin und den acht Kindern. Sie spiegeln das Bild des schwedischen Familienglücks wider. Mit der Veröffentlichung seines Werkes „Zuhause“ 1899 machte er sein Haus und seine Familie berühmt im eigenen Land. 

Weltweite Anerkennung erhielt er schließlich mit seinem Buch „Das Haus in der Sonne“, welches Aquarell-Wiedergaben und Zeichnungen von seinem Familienleben auf dem Lande zeigt und von Larssons Texten begleitet wird. Die rote Hütte in Dalarna wird zu einem der wohl bekanntesten Künstlerhäuser der Welt. Karin Larsson spielt für den Erfolg von Carl Larssons Werken keine unwesentliche Rolle, denn sie ist nicht nur seine Muse, sondern auch eine verlässliche Kritikerin seiner Arbeit. 

Der Carl-Larsson-Hof

Lilla Hyttnäs ist auch heute noch im Besitz der Familie Larsson und die Einrichtung so erhalten, wie zu Carl und Karins Lebzeiten. Das Haus ist für Besucher:innen offen. Ob geführte Touren durch die Räumlichkeiten, ein Spaziergang durch den Garten oder ein Besuch in der Kunstgalerie Kvarnen – wer in Dalarna unterwegs ist, sollte auf jeden Fall einen Abstecher nach Sundborn einplanen. Das kleine Café Hyttstugan lädt zu einer gemütlichen Fika ein und im Design-Shop des Kunstmuseums können Einrichtungsgegenstände, Bücher und andere schöne Dinge erworben werden. Die Boutique im Carl-Larsson-Hof bietet zudem Kunstwerke von Carl und Karin Larsson zum Verkauf an, wie zum Beispiel die bekannte Kaktuslampe oder Karins Blumentreppe.

Das Museum bietet außerdem regelmäßig Kurse an, wie zum Beispiel einen Anfängerkurs in Aquarellmalerei. Kinder können sich im Kunst-Workshop austoben, dieser findet im Freien statt, ist kostenlos und man kann ganz ohne Vorbuchung teilnehmen.