„Norwegen im September ist doch viel zu kalt für eine Familienreise!“ Da würden wir gerne einmal herzlich widersprechen. Im September kann es auch mal kalt werden, das stimmt schon. Doch häufig ist es auch im Spätsommer noch angenehm warm und wer die richtige Kleidung im Koffer hat, kann ungestört die Vorzüge des Septembers in Skandinavien kennenlernen.
Ihr seid noch nicht überzeugt? Dann haben wir hier vier Gründe, warum sich eine Reise nach Norwegen im September auf jeden Fall lohnt.

Inhaltsverzeichnis
1. Entspannter Städte erleben
Norwegen ist ein beliebtes Reiseziel und besonders im Sommer zieht es viele Touristen in den Norden. Das bedeutet, dass es während der Hauptsaison in den Städten manchmal ganz schön eng werden kann. Im September hingegen wird es allmählich wieder ruhiger und einem gemütlichen Stadtbummel steht nichts (und niemand) mehr im Wege.
Ein Lieblingsziel für viele Reisende ist die Stadt Bergen an der Atlantikküste. Nach der Hauptstadt Oslo ist Bergen die zweitgrößte Stadt Norwegens und hat Besucher:innen einiges zu bieten. Es gibt zahlreiche Cafés und Restaurants, kinderfreundliche Museen und das bunte Hanseviertel Bryggen ist perfekt für einen gemeinsamen Spaziergang.
Direkt um die Ecke wartet bereits das nächste Highlight, die Fløibanen. Die Seilbahn führt Reisende auf den 320 Meter hohen Stadtberg Fløyen. Oben angekommen erwartet euch neben einer fantastischen Aussicht über Bergen ein toller Spielplatz und viele kinderfreundliche Wanderwege. Fløyen ist ein guter Startpunkt für allerlei Touren, egal ob lang oder kurz und einige der Strecken sind auch für Kinderwägen gut geeignet.
Eine Liste mit den schönsten Routen findet ihr auf der Fløibanen Webseite.

September an der Küste
Eure Reise führt euch an die Atlantikküste Norwegens, wo ihr eine Woche in einer einzigartigen Unterkunft direkt am Wasser verbringt. Ihr habt Zeit für Inselhopping, Ausflüge nach Stavanger und beliebte Wanderrouten, wie der Preikestolen und die Flørli-Treppe, sind auch nicht weit entfernt.
2. Naturhighlights im September
Oft sind Familien besorgt, dass Norwegen im September zu kalt ist für Naturerlebnisse. Diese Angst können wir nehmen, denn das Wetter ist auch im September oft noch mild. Vor allem in Südnorwegen und an der Küste ist es im September noch angenehm, während es in Nord-Norwegen bereits etwas kälter werden kann. Und auch wenn es mal etwas kühler wird, bedeutet das keinesfalls, dass ihr drinnen festsitzt. Kühlere Tage eignen sich ideal für kurze, aktive Unternehmungen und mit der richtigen Kleidung lässt sich die Natur auch dann in vollen Zügen genießen.
Kleidungs-Tipp
Zu 100% hervorsagen lässt sich das Wetter natürlich nie, das gilt für alle Jahreszeiten. Daher empfehlen wir für Reisen in den Norden stets den Zwiebellook. Lieber eine Schicht zu viel als zu wenig, denn überflüssige Kleidung ist schnell im Rucksack verstaut.
Fjordkind-Tipp: Investiert in gute Wollunterwäsche und packt regenfeste Kleidung ein! So seid ihr unterwegs auch auf plötzliche Wetterumschwünge bestens vorbereitet.
Wanderungen, Kajaktouren, Fischen, Bootstouren & Co – all das ist auch im September noch gut möglich. Die Jahreszeit ist außerdem super zum Beeren, Pilze und Früchte sammeln. Nehmt einen Korb mit auf euren Spaziergang und sammelt unterwegs allerlei Leckereien. Ein weiterer Grund für eine Reise im Spätsommer: je nach Region könnt ihr im September bereits beobachten, wie die ersten Herbstfarben allmählich die Landschaft verändern.
Høst – ein Wort, zwei Bedeutungen
Das norwegische Wort für Herbst ist høst. Das bedeutet außerdem Ernte. Wer zur Erntezeit nach Norwegen reist, darf sich auf ganz viel frisches Obst und Gemüse in der lokalen Küche freuen.
Ab Mitte bis Ende September beginnt zudem die Zeit der Nordlichter. Dafür müsst ihr jedoch etwas weiter in den Norden reisen. Bei klarem Himmel und wenig Lichtverschmutzung könnt ihr das bunte Farbspiel nahe der Polarregionen bei eurer Septemberreise beobachten.

3. Zeit für Familie & Kos
Ähnlich wie das dänische Konzept Hygge, lässt sich das norwegische Kos nur schwer definieren. Kos erleben ist hingegen schon einfacher. Ganz grob gesagt beschreibt das Konzept die einfachen Freuden des Lebens und die Kunst, diese zu genießen. Dahinter steckt jedoch jede Menge mehr. September ist ein toller Reisemonat um norwegisches Kos einmal selbst zu erfahren.

Wenn man sich in Norwegen mit „Kos deg!“ verabschiedet, wünscht man dem Gegenüber eine gemütliche Zeit.
Es gibt verschiedene Arten von kos. Drei davon erlebt ihr mit Sicherheit während eurer Reise im September: hyttekos (Hütten-Kos), familiekos (Familien-Kos) und peiskos (Kamin-Kos). Ihr habt reichlich Zeit Norwegen gemeinsam als Familie zu erkunden und zahlreiche neue Erinnerungen zu sammeln. Abends könnt ihr es euch vor dem Kamin bequem machen und die Abenteuer des nächsten Tages planen. Wir haben zudem viele gemütliche Hütten im Programm für eine Norwegenreise, sodass ihr unterwegs auch in den Geschmack des typisch norwegischen hyttekos kommt.

4. Kultur für Groß und Klein
Im September wird in Norwegen der Kulturmonat gefeiert und das mit reichlich Programm. Der Monat ist also perfekt für eine Städtereise, denn hier erlebt ihr Norwegens Kultur-Szene. Von Kunst-Ausstellungen über Konzerte bis zu ganzen Festivals ist alles dabei. Während ein Literaturfestival vielleicht nicht unbedingt etwas für die kleinsten Reisenden sind, sind die norwegischen Museen immer auf junge Besucher:innen eingestellt. Die Liste an kinderfreundlichen Museen ist lang. Zu den Highlights gehören das Stavanger Museum mit dem Norwegischen Kindermuseum, das Naturhistorische Museum in Oslo und das VilVite Wissenschaftszentrum in Bergen.
Museen in Norwegen sind in der Regel bestens auf Familien eingestellt und bieten häufig Stellplätze für Kinderwägen, interaktive Kinderbereiche sowie spannende Workshops und Kinderprogramme.

Text: Carla Geib