Fernab einer Versorgung mit Strom, fließend Wasser geschweige denn eines Wasserklosetts, weit entfernt von Netzempfang am Ende einer kurvigen Mautstraße, auf der man in bar die Maut in einem Umschlag hinterlässt, also irgendwie am Ende der Welt in den norwegischen Bergen liegt die kleine Bergfarm Sparstadstølen in Sanddalen. Auf ihr wird seit über 20 Jahren von Ende Juni bis Ende August auf traditionelle Art Käse, Butter und Rømme (saure Sahne) aus der Milch von einer handvoll Kühe und neun Ziegen hergestellt. Die kleine Berghütte dient heute wie damals zugleich als Arbeits- und Wohnraum und seit einiger Zeit auch als Gastraum für hungrige Wanderer.
Seitdem sich herumgesprochen hat, dass man dort neben Käse und Butter auch hausgemachtes traditionelles norwegisches Rømmegrøt mit Zimt und Zucker (ein Brei aus aufgekochter saurer Sahne, der mit Mehl angedickt wird) oder Pfannkuchen und Waffeln mit Rømme bekommen kann und immer mehr Wanderer auf ihrem Weg hier vorbei kommen, hat die Farm mittlerweile im Juli dreimal wöchentlich geöffnet.
Als wir nach Sparstadstølen kommen, ist das kleine Haus bereits voller Gäste. So beschließen wir eine kleine Wanderung zu unternehmen und auf dem Rückweg vorbei zu kommen. Je höher wir wandern, desto fantastischer wird der Blick! Wir genießen ein Picknick am Berg und die wahnsinnige Aussicht. Folgt man dem Weg circa 3 Stunden kommt man zur Hütte Tomashelleren des norwegischen Wandervereins. Von dort aus ist es nicht mehr weit zum Nationalpark Jotunheimen. Geübte Wanderer können von hier aus weiter wandern.
Auf dem Rückweg werden wir gleich hereingebeten und genießen warmes Rømmegrøt, hausgemachte Wurst, Saft und Kaffee in einem der beiden hinteren kleinen Zimmer des Hauses. Die Atmosphäre ist warm und herzlich. Wir sitzen mit zwei Schweden zusammen, die auch den Weg hierher gefunden haben. Man kommt miteinander ins Gespräch und die Gastgeber beantworten alle Fragen zur Farm, den Tieren und der Gegend. Im vorderen Teil des Hauses gleich neben der Eingangstür befindet sich die Küche. Gegenüber die Kammer, wo der Käse reift und aufbewahrt ist.
Die Sonne scheint an diesem Tag sehr warm und wir beschließen den Tag mit einem Bad im Fluss. Katharina verrät uns zum Abschied, wo die beste Stelle zum Baden in einem kleinen natürlichen Pool ist. Vielen Dank!
Öffnungszeiten:
- im Juli Montags, Mittwochs und Sonnabends von 12 bis 17 Uhr.
- Bis 20. August immer Mittwochs und Sonnabends von 12 bis 17 Uhr.
- Größere Gruppen sollten sich bitte vorher anmelden.