Die ersten Türchen vom Adventskalender wurden bereits geöffnet und Weihnachten rückt immer näher. Manche von euch haben vielleicht das Vergnügen die Weihnachtszeit im schönen Norden zu verbringen. Für alle, die über die Feiertage aber nicht reisen und sich stattdessen ein bisschen Skandinavien nach Hause holen möchten, stellen wir im folgenden Beitrag drei Klassiker der skandinavischen Weihnachtsküche vor, inklusive Rezept.
Inhaltsverzeichnis
Norwegen
Weihnachten in Norwegen ist eine magische Zeit voller Lichter, Leckereien und Beisammensein. Die Vorweihnachtszeit gilt als Zeit der Gemütlichkeit. Zu dieser Gemütlichkeit gehören natürlich auch besondere Speisen, die auf keinen Fall fehlen dürfen. Während sich die Norweger:innen über das beste Abendessen an Weihnachten nicht ganz einig sind – das Duell zwischen Ribbe, also Schweinebauch und Pinekjøtt, Lammrippen, ist unentschieden – gibt es einen Weihnachtsklassiker, auf den sich alle einigen können, nämlich den julekake. Weihnachten ohne den traditionellen Hefekuchen ist für Norweger:innen nicht wirklich Weihnachten. Der julekake, manchmal auch julebrød genannt, ist ein süßer Hefekuchen mit Rosinen und anderen Früchten. Während im ursprünglichen Rezept nur Rosinen und Zitronat vorgesehen sind, ist heutzutage der Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt. Getrocknete Früchte wie Aprikosen oder Kirschen passen ebenso gut in den Kuchen wie kandierte Orangenschale. In Norwegen isst man den Kuchen mit Butter oder mit brunost, dem beliebten norwegischen Molkenkäse. Besonders gut schmeckt der Kuchen warm oder getoastet und mit einer Tasse gløgg, dem skandinavischen Glühwein. Damit ihr diesen Klassiker einmal selbst ausprobieren könnt, haben wir hier ein Rezept für euch.
Dänemark
Ein dänisches Weihnachtsessen ist eine besondere Angelegenheit. Oft sitzt man am juleaften, also am Heiligabend, mehrere Stunden gemeinsam am Tisch und genießt die festliche Mahlzeit. Zum krönenden Abschluss gibt es selbstverständlich auch noch ein Dessert. Hierbei haben unsere nordischen Nachbarn einen ganz klaren Favoriten: Risalamande. Den Reispudding mit Mandeln und Sahne gibt es nur zur Weihnachtszeit und wird in der Regel kalt gegessen mit warmem Kirschkompott. Der Name risalamande lässt sich von dem Französischen Ausdruck „riz à l’amande“ ableiten und bedeutet so viel wie Reis mit Mandeln.
Die Vorfreude auf das beliebte Reisdessert ist übrigens nicht nur auf den süßen Geschmack zurückzuführen, sondern auch auf die Tatsache, dass der Reispudding Teil eines Spiels ist. Vor dem Servieren wird im risalamande nämlich eine ganze Mandel versteckt. Wer diese findet, wird im nächsten Jahr Glück haben und bekommt ein kleines Geschenk. Das nennt man dann mandelgave, also Mandelgeschenk. Oft ist die mandelgave ein kleines Marzipanschwein.Bei der Suche nach der Mandel gibt es zwei Schwierigkeiten. Zum einen muss man darauf achten, dass man die Mandel nicht versehentlich zerbeißt, denn dann ist sie nur noch schlecht von den gehackten Mandeln im Reispudding zu unterscheiden. Zum anderen darf man sich nicht anmerken lassen, wenn man die Mandel gefunden hat. Sie soll nämlich versteckt bleiben, bis alle aufgegessen haben. Am Schluss rätselt dann die ganze Familie gemeinsam, wer wohl die Mandel entdeckt hat. Probiert es doch am besten einmal selbst aus. Wir haben ein leckeres Rezept für euch rausgesucht.
Schweden
Wer im Dezember in Schweden unterwegs ist, wird sicher das ein oder andere Mal über lussekatter stolpern. Lussekatter heißen übersetzt Luciakatzen und sind ein traditionelles schwedisches Gebäck der Vorweihnachtszeit. Das süße Hefegebäck ist ein wichtiger Bestandteil des Luciafestes. Das traditionelle Lichterfest zu Ehren der Heiligen Lucia wird in Schweden jedes Jahr am 13. Dezember gefeiert. Die wichtigste Zutat für lussekatter ist Saffran, welcher dem Gebäck seine typische gelbe Färbung verleiht. In ihrer gewöhnlichen Form ähneln lussekatter einem „S“. Hierfür müssen die Enden des Teigstranges in die entgegengesetzte Richtung aufgerollt werden. Dekoriert wird eine lussekatt dann mit zwei Rosinen, die man in die Mitte jeder Schnecke drückt. Wenn man die lussekatter in Kreuzform arrangiert, nennt man sie übrigens julkors, also Weihnachtskreuz. Egal ob als „S“ oder als Kreuz, die saftigen Hefeteilchen sind ein absoluter Fika-Liebling während der Weihnachtszeit. Wer die traditionellen Formen nun etwas zu langweilig findet, kann beim Backen selbstverständlich seiner Kreativität freien Lauf lassen. Vielleicht schmecken lussekatter in Tannenbaum- oder Katzenform ja sogar noch besser? Das lässt sich nur auf eine Weise herausfinden … ausprobieren!
Text: Carla Geib