Weihnachtsleckereien aus Skandinavien

Weihnachtsleckereien aus Skandinavien

Die ersten Türchen vom Adventskalender wurden bereits geöffnet und Weihnachten rückt immer näher. Manche von euch haben vielleicht das Vergnügen die Weihnachtszeit im schönen Norden zu verbringen. Für alle, die über die Feiertage aber nicht reisen und sich stattdessen ein bisschen Skandinavien nach Hause holen möchten, stellen wir im folgenden Beitrag drei Klassiker der skandinavischen Weihnachtsküche vor, inklusive Rezept.

Eine Frau fährt mit dem Fahrrad durch eine weihnachtlich geschmückte Straße
© Visit Aarhus Photopop

Norwegen

Weihnachten in Norwegen ist eine magische Zeit voller Lichter, Leckereien und Beisammensein. Die Vorweihnachtszeit gilt als Zeit der Gemütlichkeit. Zu dieser Gemütlichkeit gehören natürlich auch besondere Speisen, die auf keinen Fall fehlen dürfen. Während sich die Norweger:innen über das beste Abendessen an Weihnachten nicht ganz einig sind – das Duell zwischen Ribbe, also Schweinebauch und Pinekjøtt, Lammrippen, ist unentschieden – gibt es einen Weihnachtsklassiker, auf den sich alle einigen können, nämlich den julekake. Weihnachten ohne den traditionellen Hefekuchen ist für Norweger:innen nicht wirklich Weihnachten. Der julekake, manchmal auch julebrød genannt, ist ein süßer Hefekuchen mit Rosinen und anderen Früchten. Während im ursprünglichen Rezept nur Rosinen und Zitronat vorgesehen sind, ist heutzutage der Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt. Getrocknete Früchte wie Aprikosen oder Kirschen passen ebenso gut in den Kuchen wie kandierte Orangenschale. In Norwegen isst man den Kuchen mit Butter oder mit brunost, dem beliebten norwegischen Molkenkäse. Besonders gut schmeckt der Kuchen warm oder getoastet und mit einer Tasse gløgg, dem skandinavischen Glühwein. Damit ihr diesen Klassiker einmal selbst ausprobieren könnt, haben wir hier ein Rezept für euch.

© Image Bank Sweden Rebecka Rynefelt

Für den julekake braucht ihr:

  • 30 g Zucker
  • 30 ml lauwarmes Wasser
  • 60 ml lauwarme Milch
  • 1 TL Trockenhefe
  • 25 g Butter
  • 2 Kardamomkapseln
  • 160 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 50 g gemischte kandierte/getrocknete Früchte z.B. Aprikosen, Kirschen, Feigen, Zitronat, Orangeat
  • 1 EL Rosinen
  • 1 EL Milch
  • 1 EL Mandelstifte
  1. Zunächst das lauwarme Wasser und die lauwarme Milch mit einem EL Zucker in einer Rührschüssel vermischen. Nun die Trockenhefe dazugeben und ca. 10 Minuten ruhen lassen. Dann die Butter und den restlichen Zucker unterrühren.
  2. Kardamom aus den Kapseln lösen und im Mörser fein mahlen. Den gemahlenen Kardamom zusammen mit dem Mehl und dem Salz in die Rührschüssel geben.
  3. Anschließend alles zu einem geschmeidigen, nicht klebrigen Teig verkneten. Wenn euer Teig zu klebrig ist, gebt gerne noch etwas Mehl dazu.
  4. Den Teig nun zu einem großen flachen Kreis ausrollen und die Früchte eurer Wahl darauf verteilen. Dann aufrollen, die Enden miteinander verbinden und eine große Kugel daraus formen. Die Teigkugel nun so lange kneten, bis die Übergänge so weit wie möglich verschwunden sind.
  5. Anschließend den Teig für etwa eine Stunde abgedeckt ruhen lassen. In dieser Zeit sollte sich der Teig etwa verdoppeln.
  6. Nach einer Stunde den Teig nochmals kräftig durchkneten und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Eure Kugel dürft ihr nun mit der Milch einpinseln und mit den Mandeln bestreuen.
  7. Den Kuchen im Umluftofen bei 160° C 30-35 Minuten backen. Wenn der julekake zu früh braun wird, einfach mit Alufolie abdecken und weiterbacken.
  8. Den julekake aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Danach am besten luftdicht verpacken, damit euer norwegischer Weihnachtskuchen nicht austrocknet.

Dänemark

Ein dänisches Weihnachtsessen ist eine besondere Angelegenheit. Oft sitzt man am juleaften, also am Heiligabend, mehrere Stunden gemeinsam am Tisch und genießt die festliche Mahlzeit. Zum krönenden Abschluss gibt es selbstverständlich auch noch ein Dessert. Hierbei haben unsere nordischen Nachbarn einen ganz klaren Favoriten: Risalamande. Den Reispudding mit Mandeln und Sahne gibt es nur zur Weihnachtszeit und wird in der Regel kalt gegessen mit warmem Kirschkompott. Der Name risalamande lässt sich von dem Französischen Ausdruck „riz à l’amande“ ableiten und bedeutet so viel wie Reis mit Mandeln.

Die Vorfreude auf das beliebte Reisdessert ist übrigens nicht nur auf den süßen Geschmack zurückzuführen, sondern auch auf die Tatsache, dass der Reispudding Teil eines Spiels ist. Vor dem Servieren wird im risalamande nämlich eine ganze Mandel versteckt. Wer diese findet, wird im nächsten Jahr Glück haben und bekommt ein kleines Geschenk. Das nennt man dann mandelgave, also Mandelgeschenk. Oft ist die mandelgave ein kleines Marzipanschwein.Bei der Suche nach der Mandel gibt es zwei Schwierigkeiten. Zum einen muss man darauf achten, dass man die Mandel nicht versehentlich zerbeißt, denn dann ist sie nur noch schlecht von den gehackten Mandeln im Reispudding zu unterscheiden. Zum anderen darf man sich nicht anmerken lassen, wenn man die Mandel gefunden hat. Sie soll nämlich versteckt bleiben, bis alle aufgegessen haben. Am Schluss rätselt dann die ganze Familie gemeinsam, wer wohl die Mandel entdeckt hat. Probiert es doch am besten einmal selbst aus. Wir haben ein leckeres Rezept für euch rausgesucht.  

Milchreis mit Blaubeeren in einer Schüssel auf einem Tisch
© Visit Denmark Freya McOmish

Was ihr braucht:
ca. 100 g Milchreis
Milch
Zucker
1 halbe Stange Vanille
gehackte Mandeln
ca. 300 ml Schlagsahne
1 ganze geschälte Mandel

1.) Den Milchreis laut Packungsanleitung kochen.
2.) Den gekochten Milchreis nun gut abkühlen lassen. Am besten für einige Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.
3.) Dann so viel kalte Milch hinzugeben, dass der Milchreis schön cremig wird.
4.) Zucker, Vanille und gehackte Mandeln hinzufügen. Wer es etwas fester mag, kann auch Agartine hinzugeben.
5.) Alles gut verrühren, dann die Sahne schlagen und unter den Milchreis heben. Schmeckt das Ganze gerne mit Vanille, Amaretto und Zucker ab.
6.) Zum Schluss kommt die Mandel hinein. Alles nochmal gut durchrühren, damit die Mandel gut versteckt ist und los geht’s. Viel Spaß!

Hinweis: Die Mengenangaben sind nur ungefähre Angaben. Schmeckt den Risalamande am besten so ab, wie ihr ihn am liebsten habt. Hier hat jede Familie ihre ganz eigenen Präferenzen.

Schweden

Wer im Dezember in Schweden unterwegs ist, wird sicher das ein oder andere Mal über lussekatter stolpern. Lussekatter heißen übersetzt Luciakatzen und sind ein traditionelles schwedisches Gebäck der Vorweihnachtszeit. Das süße Hefegebäck ist ein wichtiger Bestandteil des Luciafestes. Das traditionelle Lichterfest zu Ehren der Heiligen Lucia wird in Schweden jedes Jahr am 13. Dezember gefeiert. Die wichtigste Zutat für lussekatter ist Saffran, welcher dem Gebäck seine typische gelbe Färbung verleiht. In ihrer gewöhnlichen Form ähneln lussekatter einem „S“. Hierfür müssen die Enden des Teigstranges in die entgegengesetzte Richtung aufgerollt werden. Dekoriert wird eine lussekatt dann mit zwei Rosinen, die man in die Mitte jeder Schnecke drückt.  Wenn man die lussekatter in Kreuzform arrangiert, nennt man sie übrigens julkors, also Weihnachtskreuz. Egal ob als „S“ oder als Kreuz, die saftigen Hefeteilchen sind ein absoluter Fika-Liebling während der Weihnachtszeit. Wer die traditionellen Formen nun etwas zu langweilig findet, kann beim Backen selbstverständlich seiner Kreativität freien Lauf lassen. Vielleicht schmecken lussekatter in Tannenbaum- oder Katzenform ja sogar noch besser? Das lässt sich nur auf eine Weise herausfinden … ausprobieren!

Kinder als Lucia verkleidet sitzen auf einem Sofa
© Image Bank Sweden Cecilia Larsson

Für eure Luciakatzen benötigt ihr:
Teig 1:
50g Butter
50 dl Milch
50g Hefe
1 TL Salz
1 Messerspitze Streuzucker
ca. 1 1/4 l Weizenmehl

Teig 2:
1g Safran
1 Stück Zucker
125g Butter
1 1/2 dl Streuzucker
1 Ei
ca. 5 dl Weizenmehl

Zum Verzieren:
1 Ei
Rosinen

Anleitung für Teig 1:
1.) Butter schmelzen und die Milch dazu gießen. Das Ganze kurz abkühlen lassen, sodass der Teig nur noch etwas warm ist.
2.) Die Hefe unter den Teig rühren. Zucker, Salz und Mehl nach und nach einarbeiten. Alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
3.) Den Teig etwa eine Stunde gehen lassen.

Anleitung für Teig 2:
1.) Zucker und Safran in einem Mörser fein mahlen. Butter und Zucker verrühren und Ei und Safran dazugeben.
2.) Beide Teige miteinander vermischen und nach und nach Mehl dazugeben. Den Teig gut verkneten.
3.) Aus dem Teig kleine lussekatter in S-Form formen und in beide Enden eine Rosine drücken. Die lussekatter auf ein gefettetes Backblech legen und etwa 20 Minuten ruhen lassen.
4.) Die Hefeteilchen anschließend mit einem aufgeschlagenen Ei bepinseln und im Backofen bei 225- 250° C 7-9 Minuten backen lassen.

Text: Carla Geib