In Norwegen warten zahlreiche Abenteuer auf euch, zum Beispiel eine Gletschertour. Diese sollte während eures Familienurlaubs auf keinen Fall fehlen! Denn das ist etwas ganz Besonderes. So lange sie noch da sind: Rauf auf die Gletscher – es ist eine wirklich aufregende Erfahrung, die man so schnell nicht vergisst!
Inhaltsverzeichnis
Der Gletscher Blåisen in Südnorwegen
In den Sommermonaten von Juli bis Anfang September sind die aufregenden Gletschertouren in Norwegen möglich. In diesem Zeitfenster ist das Wetter meist gut genug, sodass der Aufstieg auf den beeindruckenden Riesen ohne Gefahr auch für Anfänger möglich ist.
Der Blåisen liegt in Finse, in der nördlichen Hardangervidda in Südnorwegen. In Finse gibt es neben Gletschern nur ein, zwei Hotels, ein Eisenbahn-Museum und einen Bahnhof. Aufgrund der harten Winter und der isolierten Lage – dieses kleine Dörfchen ist tatsächlich nur per Rad, Ski oder Zug erreichbar – gibt es hier nur zwei Personen, die tatsächlich auch im Winter dort wohnen bleiben.
Schon vom Bahnhof Finse aus, kann man die Gletscherzunge Blåisen, den unteren Teil des großen Gletschers Hardangerjøkulen, sehen. Star-Wars Fans erkennen vielleicht einen Teil des Hardangerjøkuls als den Planeten „Hoth“ wieder. Denn in der Star Wars Episode V wurde dieser Gletscher als Drehort für den eisigen Planeten ausgewählt.
Über Steine und Flüsse – Rauf auf den Gletscher!
Um zur blau leuchtenden Gletscherzunge zu kommen, muss man jedoch erstmal einige Kilometer wandern: Über Steine, kleine Flüsse und an kleinen Wasserfällen vorbei dauert diese Strecke mit Guide ungefähr 1,5 Stunden. Insgesamt muss man für die Gruppentour inklusive der Wanderung auf dem Eis und dem Rückweg zum Bahnhof Finse etwa 6 bis 7 Stunden einplanen. So eine Gletschertour in Norwegen ist ganz schön anstrengend und fordernd – keine Frage – doch ist sie jeden Meter wert!
Während der Tour teilen die ausgebildeten Guides ihr Wissen über die Flora und Fauna der Umgebung, den Ort Finse sowie natürlich den Gletscher. Fragen jeder Art sind willkommen und können auf einer der Pausen der Gletschertour in Norwegen ausdiskutiert werden. Immer wieder kann man unterwegs seine Wasserflasche mit frischem, eiskaltem Wasser aus dem Wasserfall auffüllen und in den „Umzieh-Pausen“ dann Stück für Stück ein paar Kleidungsschichten ausziehen. Der Wanderweg führt über Stock und Stein – da wird einem schnell warm.
Nur mit richtiger Ausrüstung auf den blauen Riesen
Kurz vor der Ankunft am Gletscher gibt es eine letzte große Pause – nun müssen alle Schichten wieder angezogen, sowie Handschuhe, Daunenjacke und Mütze ausgepackt werden. Auf dem Gletscher kann es auch im Sommer sehr kalt werden – bis zu minus 14 Grad!
Dann kommt das passende Equipment von den Guides, das man zusammen anlegt: Steigeisen, Pickel, Helm und Gurt. Voll ausgerüstet, wie eine Gruppe kuscheliger Schneemänner, stapft man dann weiter in Richtung Gletschereis.
Am Eis angekommen, bekommen alle eine Einführung in das richtige „Gehen“ mit den Steigeisen auf dem Eis, den Umgang mit dem Gurt und dem Verhalten in einem Notfall. Gut vorbereitet, stapfen wir also los – wie eine Reihe Cowboys nur eben auf einem Gletscher in Norwegen. Man bewegt sich wirklich wunderbar komisch mit Steigeisen an den Füßen auf jahrhundertealtem Eis!
Und auf einmal steht man auf dem eiskalten Gletschereis und bestaunt kristallklare Eisskulpturen, metertiefe Abgründe und Flüsse aus tiefblau scheinendem Eiswasser, die sich ihre Wege durch das Eis gefressen haben. Ein Spektakel der ganz besonderen Art. Dazu hat man mit einigem Glück auch einen unglaublichen Ausblick über Finse, den See Finsevatn und die Berge gegenüber. Ein Erlebnis, das man so schnell wirklich nicht mehr vergisst.
Je nach Lust und Laune der Gruppe geht es nach ein bis zwei Stunden runter vom Eis, man legt die Ausrüstung wieder ab und tritt den Rückweg in Richtung Finse an.
…und dann, erstmal ausruhen!
Dort angekommen, bietet es sich an, im Café und Restaurant des Hotels eine kleine Pause einzulegen bis der nächste Zug eintrifft und dabei zum Beispiel einen heißen Kaffee zu trinken oder sich mit einer leckeren Suppe zu stärken, um den müden Beinen nach der langen Wanderung ein bisschen Ruhe zu gönnen.
Und versprochen: An diesem Abend fallen alle herrlich froh und erschöpft in ihr Bett!
Fragerunde zur Gletschertour in Norwegen
Für wen ist diese Gletschertour geeignet?
Die Touren sind mit ihrer Dauer von 6-7 Stunden schon recht anspruchsvoll. Wir empfehlen daher eine Mindestalter von 12 Jahren für alle wanderbegeisterten Gletscherabenteurer!
Wann sind Gletschertouren in Norwegen möglich?
Die Touren werden nur in der Sommersaison von Anfang Juli bis zum ersten Schneefall im September durchgeführt und immer stark von der Wetterlage abhängig. Sie sollten stets im Voraus gebucht werden – dabei sind wir euch gerne behilflich.
Kann ich auch ohne Guide auf den Gletscher?
Nein, macht das nicht. Das hört sich sicherlich verlockend an, kann aber unter Umständen lebensgefährlich werden. Abgesehen von der richtigen Ausrüstung ist auch das Wissen der Guides wichtig für eure Sicherheit. Denn nur Guides wissen, wo metertiefe Spalten und Abgründe warten!
Mit welcher Reise kann ich diese Tour verbinden?
Mit unserer aktiven Familienreise nach Südnorwegen könnt ihr genau diese Gletschertour in Norwegen erleben. Sie ist sogar schon im Reisepreis inbegriffen. Aber auch auf unseren anderen Norwegenreisen habt ihr die Möglichkeit, Gletschertouren dazu zu buchen. Zum Beispiel könnt ihr mit unserer Nationalparktour eine Gletschertour machen, die auch schon für Kinder unter 8 Jahren geeignet ist.
Sprecht uns einfach darauf an, wir helfen gerne weiter!
Text: Catarina Cottone