Zotteliges, braunes Fell, ein kleiner Stummelschwanz und ein meist pummelig wirkender Körperbau: im Prinzip sehen Braunbären aus wie ein knuffiges Kuscheltier. Die Realität ist jedoch anders. Braunbären sind Raubtiere und nach den Eisbären die zweitgrößte Bärenart der Welt. Im folgenden Artikel wollen wir euch Wissenswertes über den „König der Wälder“, wie ihn die Finnen nennen, mitteilen.
Inhaltsverzeichnis
Kleine (Braun)bärenkunde
Von den insgesamt acht Bärenarten, hat der Braunbär das größte Verbreitungsgebiet. Etwa 200.000 Exemplare gibt es weltweit. Etwa 1500 davon sind in Finnland zuhause. Braunbären fühlen sich am wohlsten in großen zusammenhängenden Waldgebieten fernab von uns Menschen. Finnland, dessen Fläche zu 70% mit Wald bedeckt ist, ist somit ein wahres Paradies für die wilden Tiere. Braunbären sind Einzelgänger und kommen lediglich zur Paarungszeit zusammen. Nach der Geburt bleiben die Jungtiere in der Regel bis zum nächsten Wurf bei der Mutter. Die Nahrung von Braunbären ist leicht erklärt: im Prinzip alles, was ihnen vor die Nase kommt. Wurzel, Gräser, Beeren, Knospen, Aas, Insekten und vieles mehr stehen auf dem Speiseplan. Das ist praktisch, denn vor ihrer Winterruhe müssen sie sich jedes Jahr einen dicken Winterspeck anfressen. In freier Natur können die imposanten Tiere übrigens bis zu 25 Jahre alt werden.
Schon gewusst? Der Braunbär ist das Nationaltier Finnlands.
Wildes Finnland
Auf unserer Sommertour durch Südlappland erlebt ihr die finnische Natur und Tierwelt hautnah. In den Wäldern im Osten Finnlands habt ihr die Möglichkeit, an einer Bären-Safari teilzunehmen und die beeindruckenden Waldbewohner einmal aus nächster Nähe zu beobachten.
Bär & Mensch
Was tun, wenn ich einem Braunbären begegne? Diese Frage stellen sich sicher viele, die im wilden Skandinavien unterwegs sind. Zunächst einmal der Hinweis: Braunbären sind sehr menschenscheue Tiere, weshalb ein Zusammentreffen eher unwahrscheinlich ist. Sie werden von ihrem Geruchs- und Gehörsinn rechtzeitig gewarnt und gehen uns am liebsten aus dem Weg. Wer sich dennoch unsicher ist, kann einer Bärenbegegnung zusätzlich entgegenwirken, indem er unterwegs laut redet oder singt und somit zusätzlich auf sich aufmerksam macht. Falls es wider Erwarten doch zu einem Zusammentreffen kommt, solltet ihr ruhig stehen bleiben oder ganz langsam rückwärts gehen. Somit signalisiert ihr dem Bären, dass ihr keine Gefahr darstellt. Auf keinen Fall mit Stöcken oder Steinen werfen oder dem Tier anderweitig drohen. Auch Wegrennen ist keine gute Idee, denn Bären können bis zu 50 km/h schnell werden. Aber keine Sorge, Bären wollen am liebsten ihre Ruhe und ziehen sich in der Regel direkt zurück, wenn sie merken, dass ihnen keine Gefahr droht.
Bären haben einen extrem guten Geruchssinn. Er ist sogar noch besser als der von Hunden.
Finnland wartet auf euch
Tiefblaue Seen, dichte Wälder und eine spannende Tierwelt: Finnland ist ein Paradies für Naturliebhaber. Klickt euch gerne einmal durch unsere Finnland-Reisen und lasst euch inspirieren. Gerne planen wir auch ein individuelles Familien-Abenteuer für euch.
Faszination Bär
Da Bären sehr menschenscheu sind, ist eine Sichtung in freier Wildbahn nicht sehr wahrscheinlich. Weil das Interesse an den beeindruckenden Wildtieren aber so groß ist, gibt es mittlerweile viele Angebote zur Bärenbeobachtung. Zum Beispiel bietet die Arola Farm im Osten Finnlands eine mehrstündige Bärensafari an, bei denen ihr aus einer Holzhütte heraus Bären in freier Wildbahn beobachten könnt. Die Saison beginnt Ende April, nämlich dann, wenn die Bären allmählich aus ihrer Winterruhe erwachen. Nach 5 Monaten ohne Essen sind die Tiere vor allem vom Hunger geleitet und werden vom Futter, das die Tourguides vor der Safari im Gelände verteilen, angelockt. Somit ist eine Bärensichtung (fast) garantiert. Während ihr auf die zotteligen Riesen wartet, könnt ihr sicher auch noch andere tierische Waldbewohner beobachten.
Text: Carla Geib