Die Mitternachtssonne – die nachtlosen Nächte des Nordens

Die Mitternachtssonne – die nachtlosen Nächte des Nordens

Nochmal mit dem Fahrrad eine kurze Runde drehen oder ein letztes Fußballspiel? Oder vielleicht doch lieber noch mal eben schnell in den See springen? Sommerabende haben eindeutig etwas Magisches und es gibt zu viele tolle Möglichkeiten, wie man sie verbringen kann. Da wäre es manchmal fast am schönsten, wenn der Tag nie enden würde. Im hohen Norden geht dieser Wunsch in Erfüllung.

Rot gefärbter Himmel und grasbewachsener Hügel

Wenn Tag & Nacht verschmelzen

Die Mitternachtssonne, auch Polartag genannt, beschreibt das Phänomen, wenn die Sonne nie hinter dem Horizont verschwindet und es 24 Stunden lang hell bleibt. Sie tritt im Sommer oberhalb des nördlichen Polarkreises auf und dauert etwa von Ende Mai bis Ende Juli. Wie lange genau man die Mitternachtssonne genießen kann, hängt allerdings davon ab, wie weit nördlich des Polarkreises man sich befindet: Je weiter nördlich des Polarkreises, desto länger bleibt es durchgehend hell. In der arktischen Inselgruppe Spitzbergen hält die Mitternachtssonne von Mitte April bis Ende August an. Am Nordpol gibt es sogar 6 volle Monate lang keinen Sonnenuntergang. Das Naturphänomen verdanken wir der Erdneigung. Unsere Erde dreht sich nämlich in einer geneigten Achse zur Sonne, weshalb der Nordpol während der Sommermonate durchgehend der Sonne zugewandt ist.

Blick auf einen Fjord bei Dämmerlicht
© Visit Sweden Asaf Kliger

Jenseits des Polarkreises

Ihr wollt die Mitternachtssonne einmal selbst erleben? Unsere Familienreise nach Lappland führt euch 200 km nördlich des Polarkreises und bietet somit die idealen Voraussetzungen für zahlreiche nächtliche Abenteuer. Gerne planen wir mit euch gemeinsam eine individuelle Reise, die euch ein einzigartiges Erlebnis unter der Mitternachtssonne ermöglicht. 

Mitternachtssonne oder Weiße Nächte?

Der Begriff Mitternachtssonne wird gerne etwas voreilig verwendet, um die hellen Nächte in den nordischen Ländern zu beschreiben. Allerdings gibt es ein entscheidendes Kriterium, das die beiden Begriffe klar voneinander abgrenzt. Von der Mitternachtssonne spricht man dann, wenn die Sonne zu jeder Tageszeit noch oberhalb des Horizontes sichtbar ist. Bei den Weißen Nächten hingegen geht die Sonne, wenn auch nur für kurze Zeit, unter. Doch auch wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, wird es nicht dunkel. Stattdessen herrscht ein dämmriges Licht oder es bleibt sogar taghell. Daher ist man schnell dazu geneigt, auch in diesen Regionen von der Mitternachtssonne zu sprechen. Geografisch ist es jedoch klar geregelt: Weiße Nächte kommen in allen Orten vor, die zwischen 56° nördlicher Breite und dem Polarkreis liegen. Jenseits der Polarkreise geht die Sonne nicht unter, weshalb man hier von der Mitternachtssonne spricht oder wie es in Finnland so treffend heißt: yötön yö, also nachtlose Nacht.

Frau mit Hund auf einem Felsen
© Visit Finland – Harri Tarvainen

Auf nach Finnland

Finnland ist mit seinen zahlreichen Seen ein wahres Paradies für alle Wasserratten. Dank der Mitternachtssonne könnt ihr im Sommer bis tief in die Nacht schwimmen gehen. Bei unserer Sommerwoche am See Äkäslompolo erwartet euch ein Ferienhaus und – wie könnte es anders sein – eine Sauna. 

Abenteuer unter der Mitternachtssonne

Die Mitternachtssonne lädt dazu ein, die Urlaubsabenteuer bis spät in die Nacht zu verlängern. Die nordischen Regionen sind auf die endlosen Tage vorbereitet und haben ein breites Angebot an Aktivitäten. Egal ob ein nächtlicher Kajakausflug oder eine geführte Mitternachtswanderung, dem Eifer sind keine Grenzen gesetzt. Noch ein kleiner Tipp: Packt eine Schlafmaske ein. Besonders in den ersten Tagen kann die endlose Helligkeit unseren Biorhythmus ganz schön auf den Kopf stellen und das Einschlafen erschweren. Alternativ könnt ihr selbstverständlich auch auf die Finnen hören. „Schlafen kann man im Winter“, besagt dort eine Redensart. Die Entscheidung überlassen wir ganz euch.

Familie rennt ins Meer bei Sonnenuntergang
© Visit Norway Alexander Benjaminsen

Text: Carla Geib