Smørrebrød – kulinarisches Kulturgut Dänemarks

Smørrebrød – kulinarisches Kulturgut Dänemarks

Das smørrebrød gehört neben Hot Dogs und Stegt flæsk zu den Klassikern der dänischen Küche. Zusammengesetzt aus den dänischen Worten smør (Butter) und brød (Brot), lässt sich die beliebte Speise leicht ins Deutsche übersetzten als Butterbrot. Mit unserem deutschen Butterbrot haben die kunstvoll belegten Brotscheiben jedoch wenig gemeinsam.  

Ein Tisch von oben mit mehreren Tellern auf denen verschiedene Variationen von dänischen Butterbroten zu sehen sind.
© Chris Tonnesen – Visit Copenhagen

Mehr als nur ein Butterbrot

Das smørrebrød gibt es in Dänemark bereits seit dem 19. Jahrhundert und besteht meist aus einer Scheibe dunklem Roggenbrot, einer dünnen Schicht gesalzener Butter, wobei diese häufig unter einer ordentlichen Portion Mayonnaise oder Remoulade verschwindet und verschiedenen Belägen wie zum Beispiel Fisch, Fleisch oder Kartoffeln. Die Liste an möglichen Belägen und Garnituren ist lange und der Kreativität bei deren Zusammenstellung sind keine Grenzen gesetzt. Selbstverständlich gibt es jedoch eine Reihe klassischer Kombinationen. Dazu gehören unter anderem die belegten Brote mit Leberpastete oder Hering. Während manche Kombis ganz simpel nach ihrer Hauptzutat benannt sind, tragen einige auch kreative Namen wie Stjerneskud (Sternschuppe) oder Dyrlægens natmad (Der Gute-Nacht-Snack des Tierarztes). 

Rote Bete, Radieschen, eingelegtes Gemüse, Röstzwiebeln – die Liste an möglichen Garnituren kennt kein Ende.

Nahaufnahme von einem dänischen Butterbrot mit Ei und Remoulade.

Die Speise gehört für die Dänen zum Alltag, egal ob als Mittagessen in der Kantine, in den Brotdosen von Schüler:innen oder als Gericht in belebten Restaurants. Ein dänisches smørrebrød isst man übrigens mit Messer und Gabel, da die Brotscheiben in der Regel sehr dick belegt sind. Wenn der Belag hingegen so dünn ist, dass man das Brot einfach mit der Hand essen kann, spricht man von einem håndmad, also einem „Handessen.“ 

Ein dick belegtes dänisches Butterbrot auf einem blauen Teller, der auf einem weißen Tisch steht.
© Johny Kristensen – Visit Denmark

Smørrebrød selbst testen

Unsere Dänemark Rundreise führt euch von der Nordseeküste über die Inseln Fünen und Lolland bis hin zur lebendigen Hauptstadt Kopenhagen. Hier könnt ihr in einem der zahlreichen Restaurants einmal selbst das beliebte Gericht ausprobieren.

Smørrebrød in Kopenhagen 

Das dänische Kultgericht ist im ganzen Land bekannt, doch nirgends hat man eine so breite Auswahl an smørrebrød Restaurants wie in Kopenhagen. Die dänische Hauptstadt bietet alles von gut bürgerlichem Butterbrot bis hin zu modernen Neuinterpretationen. Preislich ist alles vertreten von einer gut belegten Stulle für 10€ bis hin zu einem kunstvoll drapierten Gerichten für fast 30€. Ausgerechnet ein Schwede wird gerade als der Meister des smørrebrød gepriesen. In seinem Kopenhagener Restaurant „Selma“ serviert Magnus Pettersson seit einigen Jahren Gourmet Variationen des Nationalgerichts und probiert sich immer wieder an neuen Geschmackskombinationen. Er ist zudem der erste, der es mit einem smørrebrød Menü in den Guide Michelin geschafft hat. Eine Liste mit weiteren Anlaufstationen um das dänische Brotgericht einmal selbst zu probieren, findet ihr bei www.visitdenmark.de.

Aufnahmen aus dem Kopenhagener Restaurant Selma mit verschiedenen Varianten belegter Brote.
© Daniel Rasmussen – Visit Denmark

Ein Stück dänisches Kulturgut

Wie beliebt die belegten Brote in Dänemark sind, erkennt man bereits daran, wie viele Treffer Google Maps für Kopenhagen anzeigt, wenn man „smørrebrød“ in die Suchleiste tippt. Die Auswahl ist groß und das sind nur die Lokale, die den Begriff auch im Namen tragen. Das eigentliche Angebot ist nochmal um einiges größer. Das smørrebrød ist ein wichtiger Bestandteil des kulinarischen Kulturguts unseres nordischen Nachbars. Sogar ein Gedicht über die Brotspeise gibt es, wenn auch nur ein sehr kurzes. Das Werk mit dem Titel „Kierlighed og Smørrebrød„, zu Deutsch Liebe und Butterbrot, stammt aus der Feder des norwegisch-dänischen Dichters Johan Herman Wessel. 

Im Jahre 2012 gab die Post Danmark eine Reihe limitierter Briefmarken heraus, deren Motive vier bekannte Variationen des smørrebrød zeigten. So zeigte die 8 Kronen Briefmarke eine Scheibe Brot mit Kartoffelscheiben samt Garnitur, während auf dem 16 Kronen Pendant smørrebrød mit Roastbeef abgebildet war. 

Internationale Bekanntheit erhielt das dänische Butterbrot dank des 140cm langen smørrebrødsseddel (Smørrebrødkarte) des Restaurants von Oskar Davidsen. Insgesamt 178 verschiedene Variationen waren auf dem Menü vermerkt, welches es sogar ins Guiness Buch der Rekorde schaffte. Mittlerweile befindet sich das Restaurant in Kopenhagen bereits in der 5. Generation der Davidsen Familie. 


Die Auslage des Restaurants Hallendes Smørrebrød und ein Butterbrot mit Shrimps in Nahaufnahme.

Auf in den Norden

Dänemark hat weitaus mehr zu bieten, als kulinarische Highlights wie smørrebrød, wienerbrød und pølser. Das Land im Norden lockt mit schönen Stränden, märchenhaften Inseln und lebendigen Städten. Schaut euch gerne mal unsere Dänemark Reisen an und lasst euch für den nächsten Sommerurlaub inspirieren.

Text: Carla Geib