Faszination Gletscher

Der Besuch eines Gletschers ist ein ganz besonderes Highlight und darf auf der Urlaubs-Bucketlist nicht fehlen. Denn durch den Klimawandel ist bei vielen Gletschern leider ungewiss, wie lange sie uns noch erhalten bleiben. Im folgenden Beitrag führen wir euch in die faszinierende Thematik der Gletscher ein und stellen euch ein paar spannende Aktivitäten rund um die Eisformationen vor. 

Was sind Gletscher eigentlich?

Gletscher sind Eismassen, die entstehen, wenn große Mengen an verdichtetem Alt-Schnee zu einer festen Schneemasse zusammengepresst werden. Es kann nur dann ein Gletscher entstehen, wenn mehr Schnee fällt, als schmilzt. In Deutschland kommen sie lediglich in den höhergelegenen Gebieten wie zum Beispiel den Alpen vor. Im Norden Europas reichen sie hingegen bis ans Meer. Vor allem Norwegen und Island verzaubern mit beeindruckenden Gletscherlandschaften. Wie lange uns diese noch erhalten bleiben, ist allerdings nicht sicher, denn viele Gletscher sind in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen und ihr Rückgang wird durch den Klimawandel immer weiter beschleunigt. Die Gletscherschmelze ist ein globales Problem und äußerst beunruhigend, denn Gletscher sind wichtige Quellen von Trinkwasser. Zusätzlich steigt durch das Schmelzwasser auch der Meeresspiegel an. Schmilzt das Eis zu schnell, besteht außerdem die Gefahr von plötzlichen Überflutungen. 

Das Rätsel der Gletschermäuse

Die eisigen Oberflächen der Gletscher machen diese zu rauen und eher lebensfeindlichen Orten, auf denen auf Dauer nichts überleben kann. Eine Ausnahme stellen Gletschermäuse dar. Hierbei handelt es sich um kleine Bälle aus Moos, die in großen Mengen auf Gletschern vorkommen. Die Mooskugeln können so groß wie Volleybälle werden und sind wahre Überlebenskünstler. Sie überleben auf den rauen Gletscheroberflächen, indem sie sich zur Sonne drehen und somit keine Seite einen permanenten Kontakt mit dem eisigen Untergrund hat. Die Gletschermäuse werfen in der Forschung einige Fragen auf, denn wie inzwischen festgestellt wurde, bewegen sie sich „herdenartig“ und ändern beispielsweise gemeinsam die Richtung. Ansätze wie Wind oder Eisschmelze liefern keine ausreichende Erklärung für dieses Verhalten und so stehen Forscher:innen noch immer vor einem Rätsel.

Aktivitäten rund um den Gletscher

Gletscherwanderung

Es gibt mehrere Optionen Gletscher zu erleben. Ein beliebter Ausflug für Touristen ist eine Gletscherwanderung. Hierbei leitet ein erfahrener Guide eure Gruppe und führt euch sicher auf einen Gletscher, während ihr gleichzeitig mit interessanten Fakten über die beeindruckenden Eisformationen versorgt werdet. Vor Aufbruch werdet ihr mit der entsprechenden Ausrüstung ausgestattet und erhaltet eine ausführliche Sicherheitseinweisung. Von oben habt ihr dann nicht nur einen großartigen Ausblick über die umliegende Landschaft, sondern könnt auch die Eislandschaft des Gletschers aus nächster Nähe bewundern. Es gibt auch etliche Gletschertouren, die für Familien mit Kindern geeignet sind.

Into the Glacier

Ein etwas anderes Programm bietet der isländische Veranstalter Into the Glacier. Bei dieser Tour geht es nämlich in einen Gletscher. Durch einen von Menschen geschaffenen Eistunnel gelangt ihr unter den zweitgrößten Gletscher Islands, den Langjökull. Unter den Eismassen bekommt ihr einen ganz besonderen Einblick in die Welt der Gletscher. Auch hier erhaltet ihr durch einen Guide viele wissenswerte Informationen über den Langjökull und über Gletscher im Allgemeinen. Bereits die Fahrt zum Tunnel ist ein Highlight, da ihr über das Hochland auf den Langjökull fahrt und somit auch die Sicht über den Gletscher genießen könnt, falls das Wetter mitspielt.

Wanderung zu einem Gletscher

Solche Touren sind zwar ohne Frage einzigartige Erlebnisse, aber auch mit Kosten verbunden. Eine kostenfreie Alternative sind Wanderungen an die Gletscherzunge heran. Da ihr dabei den Gletscher nicht betretet, benötigt ihr keinen Guide und spart somit die Kosten für eine geführte Tour. Eine tolle Wanderroute ist beispielsweise der Geologie-Lehrpfad im Vatnajökull-Nationalpark auf Island. Dieser führt euch zum Gletscher Skalafellsjökull. Unterwegs informieren Hinweistafeln über die geologischen Formationen in der Umgebung. Euer Weg führt euch an den Gletscherzungen des Skalafellsjökull vorbei zu den Endmoränen, von wo aus ihr einen tollen Blick über den Gletscher habt. Danach geht es weiter zum Gletschersee. Auf den letzten Kilometern begleitet euch dann der Gletscherfluss Kolgrima zurück zum Ausgangspunkt. Für die gesamte Wanderung solltet ihr etwa 6 Stunden einplanen. 

Gletscherlagune Jökulsárlón

Ein weiteres Gletscher Abenteuer verspricht die Jökulsárlón Lagune im Süden der Insel. Der See wird durch das Schmelzwasser der Breiðamerkurjökull, einer Gletscherzunge des Vatnajökull, gespeist. Aufgrund der raschen Gletscherschmelze ist die Lagune in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Besonders beeindruckend sind die riesigen Eisberge, die aus dem Gletscher brechen und in der Lagune schwimmen. Sie treiben entweder auf das Meer hinaus oder werden an den Strand gespült, wo die glitzernden Eisbrocken einen faszinierenden Kontrast zum dunklen Sand darstellen. Die Lagune liegt im Süden Islands direkt an der Ringstraße und kann somit auch gut als Zwischenstopp in den Reiseplan eingebaut werden. Alternativ sind auch längere Ausflüge möglich, bei denen man die Jökulsárlón Lagune vom Boot aus oder bei einer Kajaktour erkundet.

Egal ob auf, in oder an den Gletscher, die Aktivitäten rund um die faszinierenden Eismassen sorgen für ein einzigartiges Urlaubserlebnis.