Die Mumins – Tove Janssons fantasievolle Kreation

Ob als Bücher oder Comics, als Serie, Film oder Hörbuch, als Puppentheater und sogar als Oper – die Mumins gibt es fast in jedem Format. Die kleinen niedlichen Fantasiewesen erfreuen sich auch heute, knapp 80 Jahre nach ihrer Entstehung, noch größter Beliebtheit. Kreiert wurde die abenteuerliche Welt der kleinen Trollwesen von der finnlandschwedischen Schriftstellerin Tove Jansson. 

Tove Jansson

Schriftstellerin, Illustratorin, Zeichnerin, Malerin, Graphikerin und Comicautorin: Tove Jansson hatte viele Talente und war bereits eine bekannte Künstlerin, als ihre Mumin-Geschichten veröffentlicht wurden. 1914 in Helsinki geboren, wuchs Jansson in einer Künstlerfamilie auf. Ihr Vater war Bildhauer und ihre Mutter eine angesehene Graphikerin. Ihre Kindheit war geprägt von Bürgertum und Bohème, Abenteuer und Geborgenheit und bereits in jungen Jahren entdeckt Tove ihre eigene Leidenschaft für Kunst. Mit gerade einmal 14 Jahren veröffentlichte sie ihre ersten Zeichnungen in einer Zeitung. Zwei Jahre später bricht sie die Schule ab und zieht zu ihrem Onkel nach Schweden, wo sie Illustration und Werbezeichnung an der Technischen Schule Stockholm studierte. Nach ihrer Rückkehr nach Helsinki studierte sie dort für 3 Jahre Malerei. 

Der erste Band der Muminreihe „Mumins lange Reise“ erschien 1945. Häufig wird diese Erzählung aus der Mumin-Reihe ausgeklammert und stattdessen als Vorgeschichte angesehen. Die ursprünglichen Formate der Mumins waren zunächst Bücher, Bilderbücher und Comics. Tove Jansson schrieb und illustrierte insgesamt 9 Bände innerhalb der Bücherreihe. Ihre Mumin Comics, die sich eher an Erwachsene Leser:innen richtete, erschienen in Zeitungen auf der ganzen Welt. 

Wer mehr über das Leben und das Werk von Tove Jansson erfahren möchte, findet auf ihrer offiziellen Webseite viele Informationen und spannende Einblicke.

Die Welt der Mumins 

Die Mumins sind kleine weiße Trolle, die ein wenig an Nilpferde erinnern. Die zentralen Charaktere der Abenteuer sind Mumin und seine Eltern Muminmama und Muminpapa. Sie leben im idyllischen Mumintal in einem schönen blauen Haus irgendwo in Finnland. In den Geschichten geht es um die Abenteuer von Mumin, die er gemeinsam mit seinen Freunden erlebt. Ein wiederkehrendes Motiv ist das Überstehen von äußeren Bedrohungen. Die Welt der Mumins ist bunt und fantasievoll und lebt von den kreativen Erfindungen Janssons, wie zum Beispiel den Hatifnatten. Das sind kleine spargelähnliche Gespenster, die immer dann auftreten, wenn Gefahr droht. Und dann gibt es da noch Morra, ein kaltes und einsames Wesen, das die Erde zum Frieren bringt und von den Mumins gefürchtet wird.

Die Geschichten überzeugen mit ihren humorvollen und einzigartigen Figuren, die alle ihre ganz eigenen Charaktereigenschaften haben. So ist Mumins Freund Sniff ein naiver und tollpatschiger Troll. Klein Mü, mit ihrer frechen und furchtlosen Art, ist das komplette Gegenteil. Jansson spielt mit Gegensätzen und kreiert dennoch eine Welt, in der die unterschiedlichsten Charaktere auf friedliche Weise zusammenleben. 

Finnland als Muminparadies

Die Abenteuer der Mumins sind in 60 Sprachen übersetzt worden und machten Tove Jansson zu einer der bekanntesten skandinavischen Schriftstellerinnen. Und der Hype um die niedlichen Trollwesen scheint nicht nachzulassen. Vor allem in Janssons Heimatland Finnland kommen Muminliebhaber auf ihre Kosten. Ein Highlight ist die Muminwelt in Naantali. Der Themenpark öffnet jeden Sommer seine Türen und begeistert bereits seit 1993 ein internationales Publikum. Die wohl beliebteste Attraktion ist das fünfstöckige, blaue Muminhaus. Zudem dürfen sich Parkbesucher:innen über Märchenwege, Aufführungen und die zahlreichen kostümierten Figuren aus dem Muminuniversum freuen. 

Ebenfalls sehenswert ist das Muminmuseum in Tampere. Hier sind viele Originalzeichnungen von Tove Jansson ausgestellt und die interaktiven Installationen sind spannend für Klein und Groß. Das Museum erzählt die gesamte Geschichte der Mumins und ist gleichzeitig auch ein Museum für Kunstliebhaber:innen. Immer wieder gibt es wechselnde Ausstellungen über andere bekannte Künstler:innen wie zum Beispiel Ilon Wikland oder Camilla Mickwitz.