Wenn das Jahr sich allmählich dem Ende neigt und die Nächte länger werden, dann beginnt in Skandinavien ein magisches Farbspektakel, das jährlich zahlreiche Touristen in den hohen Norden lockt. Bunte Farbschleier, die in unterschiedlichen Farben und Formen über den Himmel tanzen: die Nordlichter. Die Nordlichter, wissenschaftlich Aurora borealis genannt, treten hauptsächlich in den Polarregionen auf. Je weiter oberhalb des nördlichen Polarkreises desto höher ist die Chance auf Nordlichter. Beliebte Reiseziele für Aurora-Jäger in Europa sind Island, Norwegen und Finnland.
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Wie ihr euer Aurora Abenteuer planen könnt
Wer den Zauber des Nordlichts erleben möchte, der sollte sich gut einpacken, denn die bunten Lichter sind nur in den nordischen Wintermonaten, also von September bis April, zu bewundern. Nur in klaren, dunklen Nächten sind die Nordlichter von der Erde aus sichtbar. Den richtigen Moment zu erwischen, ist gar nicht so einfach. Zum Glück gibt es Webseiten und Apps, die mit tagesaktuellen Vorhersagen bei der Suche nach Schauplatz und Zeitpunkt weiterhelfen können. Auch lokale Facebook-Gruppen können hilfreiche Aurora-Tipps enthalten.
Für alle die nun Lust auf Nordlichter bekommen haben, ist unsere Altareise genau das Richtige. Die Region in Nordnorwegen lockt nicht nur mit idyllischen Winterlandschaften, sondern bietet außerdem sehr gute Voraussetzungen für die Beobachtung der Nordlichter. Solltet ihr vom bunten Himmelsphänomen gar nicht genug bekommen, warten vor Ort Attraktionen wie das Nordlichtmuseum und die Nordlichtkathedrale auf euch.
Wieso ausgerechnet die Sonne die Nächte verzaubert
Obwohl wir das faszinierende Farbenspiel nur in dunklen Nächten beobachten können, hat die Entstehung der Nordlichter ganz viel mit der Sonne zu tun. Sie entstehen nämlich, wenn elektrisch geladene Teilchen der Sonne auf Gasteilchen der Erdatmosphäre treffen. Die Energie, die dabei freigesetzt wird, nehmen wir auf der Erde als Nordlichter wahr. Die unterschiedlichen Farben hängen von der Art der Gasteilchen ab. In 80-100 km über der Erde ist viel Sauerstoff, welcher ein grünes Licht erzeugt, während in 150-600 km Höhe Stickstoff vorherrscht, der ein rotes oder blaues Licht erzeugt. Wer sich gerne intensiver mit der Physik hinter dem Naturschauspiel beschäftigen möchte, der findet auf YouTube viele Videos, die die Entstehung für Groß und Klein spannend und verständlich erklären.
Das Rätsel der geheimnisvollen Lichter
Obwohl wir heute genau wissen, wie die Nordlichter entstehen, ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden um den Lichtzauber im Norden. Die Nordlichter gab es nämlich schon lange vor einer wissenschaftlichen Erklärung und die Urvölker des Nordens haben ihre eigenen Theorien zu den geheimnisvollen Lichtern im Himmel aufgestellt. So glaubten die Wikinger beispielsweise, dass die Lichter erscheinen, wenn irgendwo eine große Schlacht geschlagen wurde. Nach ihrer Vorstellung waren die Nordlichter die Reflexionen der Walküren, welche die im Kampf gefallenen Krieger zu Odin führten. Die Samen, die Ureinwohner Skandinaviens, interpretierten die Farbschleier hingegen als böses Omen. Sie vermuteten die Verstorbenen als Auslöser der Lichter und es galt als gefährlich, unter ihnen zu stehen.
Text: Carla Geib